Wie auch in anderen ostafrikanischen Ländern, lebt die Mehrheit der Ugander als Ackerbauern, wobei es auch noch Reste von weitgehend assimilierten Jäger- und Sammler-Völkern gibt, die letzten Ureinwohner Ostafrikas. Eine dritte Lebensart besitzen Hirtenvölker, die sich traditionell von Milch, Blut und Fleisch ernähren. Es ist wenig verwunderlich, dass Rinder bei ihnen höchste Wertachtung besitzen, Statussymbol ebenso wie Anlagefond sind. Das Volk der Ankole in Südwestuganda züchtet eine besonders auffällige Rinderrasse mit gewaltigen Hörnern, die einst angeblich aus der Kreuzung von Zebu-Rindern mit pharaonischen Langhorn-Rindern hervorging.
Ich träumte davon, einprägsame Gegenlichtaufnahmen mit den Silhouetten dieser gewaltigen Hörner zu schiessen. Ein alter Freund, der am Lake Mburo ein komfortables Safari Camp betreibt, stellte mir den Kontakt zur Ankole-Familie eines Angestellten her. Und so verbrachte ich einen Morgen im traditionellen Kral und wurde Zeuge des liebevollen Umgangs der Menschen mit ihren Tieren. Diese Aufnahme versinnbildlicht für mich die Bedeutung der Rinder für diese Menschen, die alle Lebensbereiche durchdringt und einschliesst.