Der komplett aktualisierte Südarabien-Vortrag des Orientexperten!
Auf einem uralten Geflecht von Handelsstraßen reist Hartmut Fiebig durch Südarabien, vom ultramodernen Golf-Emirat Dubai über das Muster-Sultanat Oman bis in den traditionell geprägten Jemen. Die abenteuerliche Unternehmung folgt den Spuren des Weihrauchs und der viertausendjährigen Handelsgeschichte durch eine märchenhafte Region mit gewaltigen Wüsten und Gebirgen, archäologischen Schätzen, Prophetengräbern und Soqotra, dem Galapagos Arabiens. Eine Reise mitten in die Seele Arabiens – und zur Wiege morgenländischer Kultur!
Wer sind eigentlich die Araber? Die vermeintlich einfache Frage lässt Hartmut Fiebig keine Ruhe. Seit Jahren reibt sich der Kölner Fotojournalist an den eindimensionalen Klischeebildern, die in Europas Medien über Araber, Orient und Islam dominieren. Denn eines ist sicher: Europas südöstliche Nachbarn werden auch künftig für uns bedeutsam bleiben. Als Abnehmer europäischer Produkte, als Investoren, Energielieferanten – und natürlich als eigenständiger Kulturraum und politischer Machtfaktor in einer globalisierten Welt. Man wäre daher gut beraten, so glaubt der Orientexperte, sich die Muße für einen differenzierten Blick zu nehmen.
Also bricht Hartmut Fiebig von Dubai, der Glitzermetropole am Persisch-Arabischen Golf, zur Erkundung von Oman und Jemen auf. Die beiden Staaten im Süden der arabischen Halbinsel sind nur zwei der insgesamt 22 arabischen Länder, die für die Entstehung der arabischen Kultur allerdings eine bedeutende Rolle spielten. Obwohl durch viele geschichtliche und kulturelle Bande miteinander verbunden – könnten die beiden Brüder doch kaum unterschiedlicher sein. Während das Sultanat von Oman zu den reichsten und sichersten Ländern des Planeten zählt und ein perfektes „Einsteigerland“ für Orientreisen abgibt, findet sich der Jemen im Club der Ärmsten und sorgt immer wieder für beunruhigende Schlagzeilen. Was ist dran an dieser Berichterstattung?
Neben aktuellen politischen Einblicken liefert die Live-Reportage auch ein Bild von Südarabiens natürlichem und kulturellem Erbe. Beide, die eigenartige Natur und die einmalige Kultur, sind Geschenke des Südwest-Monsuns. Mit Hilfe der konstanten Winde pendelten für 2000 Jahre Lastensegler zwischen Asien, Arabien und Afrika und verschafften dem Landstrich eine Brückenfunktion zwischen Kulturen und Kontinenten die noch heute an vielen ostafrikanischen und südostasiatischen Einflüssen und in den Gesichtern in den Küstenstädten sichtbar wird. Gleichzeitig hat sich in den abgelegenen Wüsten und Bergen viel von der antiken südarabischen Kultur aus den Zeiten der Königin von Saba, sowie – besonders im Jemen – eine archaische Stammeskultur erhalten.
Auch die Niederschläge und Nebel, die mit großer Verlässlichkeit die Küsten und Berge Südarabiens befeuchten, sind eine Gabe des Monsuns. Während der Sommermonate steht das satte Grün des Küstenstreifens im krassen Gegensatz zur unwirtlichen Wüste der Rubb Al-Khali, die sich landeinwärts erstreckt. Dass die erlesene Substanz des Weihrauches ausgerechnet der schmalen Übergangsregion zwischen Meer und Öde entstammt, scheint so rätselhaft wie das gesamte Weihrauchland.
Natürlich erzählt WEIHRAUCHLAND auch von den südarabischen Menschen und ihrem Alltag. Er begleitet Weihrauch-Sammler bei ihrer archaischen Arbeit, dokumentiert Kamelrennen mit Jockey-Robotern, besucht die Manufaktur des teuersten Parfüms der Welt ebenso wie wuselnde Viehmärkte und Ölfelder. So vielfältig und gegensätzlich die Begegnungen mit Sesshaften und Beduinen auch sein mögen, immer schlagen ihm Herzlichkeit und Gastfreundschaft von beschämendem Ausmass entgegen. In der Herkunftsregion des Weihrauchs, der omanischen Provinz Dhofar und auf der Insel Soqotra, begegnet Hartmut Fiebig der südarabischen Urbevölkerung, deren Wurzeln sich in biblischen Zeiten verlieren, während ihre eigenartig klingende Sprache mit Hebräisch ebenso wie mit Arabisch verwandt ist. Und so entwickelt sich die Live-Reportage unversehens auch zur abenteuerlichen Reise durch die Zeit, vom Arabien des 21. Jahrhunderts zurück zur Wiege morgenländischer Kultur.
Hartmut Fiebig zeigt mit kraftvollen Bildern auf Großleinwand eine unvermutete landschaftliche und kulturelle Vielfalt, wie die gewaltige Rubb Al-Khali Wüste mit ihren turmhohen Sanddünen, die Fjorde und Gebirge der Halbinsel Mussandam, die gepflegte omanische Hauptstadt Muskat und die mittelalterlichen Souks von Sana’a, aber auch einmalige Naturparadiese, wie die Insel Soqotra, das Galapagos Arabiens, sowie märchenhafte Dörfer und Städte, archäologische Schätze und alttestamentarische Prophetengräber, die die spektakuläre Kulisse dieser Reise abgeben. Er liefert aktuelle politische Einblicke und lässt die Besucher vom ersten Reisemeter an mitfiebern. Mal absurde, mal nachdenkliche Geschichten von unterwegs gewähren seinen Besuchern einen tiefen, humorvollen und bisweilen intimen Einblick in die arabische Seele. Und so schafft es Hartmut Fiebig tatsächlich, ein neues Bild (Süd-)Arabiens zu zeichnen, dass sich vom Nachrichten-Mainstream wohltuend abhebt.