Und es hat ‚klick‘ gemacht …
Seit meinem 12. Lebensjahr fotografiere ich mit Leidenschaft. Und als ich bei einer Tombola ein Flugticket gewann, münzte ich es ohne zu zögern in eine Yashica Spiegelreflexkamera um – meine erste eigene Fotoausrüstung. Inzwischen arbeite ich seit über zwei Dekaden als Reise- und Reportage-Fotograf mit den geografischen Spezialgebieten Afrika (u.a. Kenia, Uganda und Tansania) und Orient (u.a. Jemen und Oman). Neben der Reisefotografie (mit den Themenschwerpunkten Menschen und Alltag, Kultur und Wandel, Tierwelt, Natur und Landschaft, Tourismus), liebe ich die Reportage-Fotografie, wobei ich besonders oft zum Themenkreis tropische Landwirtschaft, fairer Handel sowie internationale Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet habe.
Mein Blickwinkel
Ursprünglich fotografierte ich, um die außergewöhnlichen Momente meiner Reisen als optisch präsentable Erinnerungen festzuhalten. Ein lustgesteuertes Fotografieren mit Muße war das, welches mir das Ästhetische in Allem vor Augen führte. Und es lehrte mich, wie ich trotz begrenzter Ausrüstung Stimmungen und Situationen in besondere Bilder verwandeln kann.
Da ich als Autor gewohnt bin in Geschichten zu denken, kam quasi zwangsläufig irgendwann die Reportage-Fotografie hinzu, die oft eine ganz andere Herangehensweise erfordert. In einem begrenzten Zeitrahmen muss ich mich in ein Thema einarbeiten und einfühlen, bevor ich es von verschiedenen Seiten beleuchten – und in eine geschlossene Story verwandeln kann. Naturgemäß stehen dabei immer wieder Menschen und ihr sozialer Kontext im Focus meiner Arbeit. Oft beginne ich erst mit dem Fotografieren nachdem ich etwas über meine Protagonisten erfahren habe und sie zu mir Vertrauen fassen konnten. So ist ein viel näheres und unbefangeneres Arbeiten möglich, bei dem die Menschen ihre intime, verletzliche Seite zeigen. Das verleiht Bildern natürlich eine besondere Intensität.
Von Pressekonferenzen bis zu Papparazi-Missionen
Während meiner Zeit als Pressefotograf des Kölner Express lernte ich unter Terminstress zu arbeiten und mit dem Erwartungsdruck umzugehen, DAS Bild zu schießen, das es später auch tatsächlich ins Blatt schafft. Vor allem aber war die Fotografie für den Boulevard eine großartige Lektion im Umgang mit fotografischen Stilmitteln, denn letztlich galt es, langweilige Standardsituationen durch Überzeichnung in Karikaturen zu verwandeln und die Menschen vor der Linse zu Extrovertiertheit zu animieren. Die Bandbreite der Aufträge – von Sportevents, Konzerten, Pressekonferenzen, Homestories und Pin-Ups bis hin zu Papparazi-Missionen – war eine geniale Fotoschule.
Die nackten Kanonen
Seit 1992 fotografiere ich überwiegend mit Nikon-Kameras, deren Robustheit, optische Qualität und Kompabilität ich überaus schätze, wenn ich mich bisweilen auch über das höllische Gewicht beklage. Andererseits: Bei Staub, Feuchtigkeit und ständiger Rüttelei hilft einem die leichteste Kamera nicht – wenn sie nicht funktioniert. Meine Ausrüstung beschränkt sich auf das Nötigste, sie nimmt dennoch über die Hälfte meines gesamten Reisegepäcks ein. Neben den Bodies D 600 und D 300 beschränke ich mich auf die Brennweiten 20 mm, 28-70 mm, 80-200 mm und ein 90 mm für Makro- und Portraitfotografie. Die Ausrüstung wird ergänzt durch Zweifach-Telekonverter, Blitzgerät, ein Gitzo Carbon-Stativ, Sky- und Polfilter. Zum Transport ist die Ausrüstung in einem Kata-Fotorucksack untergebracht. Wenn es beim Arbeiten schnell gehen muss, trage ich sie in Köchern am Gürtel. Außerdem habe ich immer eine kleine kompakte Digitalkamera einstecken. Das hat mir schon manche spektakuläre Momentaufnahmen ermöglicht, wenn die Spiegelreflexkamera zu auffällig oder nicht einsatzfähig war, etwa nachdem sich unser Wagen auf einer Piste im kenianischen Busch überschlagen hatte oder ein Teil meines Equipments in einem Hafenbecken am Persischen Golf „abtauchte“ …